Freitag, 8. März 2013

Der internationale Tag der Frau

Von Evelyne


8. März: Heute ist der internationale Tag der Frau, der dieses Jahr unter dem offizellen UN-Motto "Time for action to end violence against women" stattfindet.
Auch wenn es natürlich nicht erstrebenswert ist nur an einem Tag im Jahr auf die Interessen der Frauen aufmerksam zu machen, kann er mediale Aufmerksamkeit generieren. Ich nehme den 8. März zum Anlass Fakten aufzuzählen, um die ewige Frage "was ist eigentlich dein Problem?" wieder einmal zu beantworten.
Die Liste ist natürlich beliebig zu ergänzen.

Unsere Vorreiterinnen

 

Probleme in der Schweiz:

  • Bundesgesetz über die Gleichstellung: Das Diskriminierungsgesetz (Art 3) verbietet Arbeitnehmer_innen aufgrund ihres Geschlechtes direkt oder indirekt zu diskriminieren.
  •  Frauen verdienen durchschnittlich 1176 Fr./Monat oder 18,4% weniger als Männer (Differenz Medianlohn brutto pro Monat; gem. Lohnstrukturerhebung 2010 des BfS), auch bei gleichen Anforderungen. 
  •  Nach wie vor tragen die Mütter die Hauptverantwortung für Erziehung und Betreuung der Kinder ("Unbezahlte Arbeit").
  •  Die Familie und das Heim gelten in der öffentlichen Meinung nur als Orte der Erholung, Geborgenheit und des Konsums. Ihre volkswirtschaftliche Bedeutung wird verkannt.
  • Qualifikationen, die durch Haus- und Familienarbeit erworben werden, werden auf dem Arbeitsmarkt kaum anerkannt. Ihr Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen Wohlstand schlägt sich nicht in entsprechenden Leistungen der Sozialversicherungen nieder.
  • Nicht zuletzt aus diesen Gründen sind in der Schweiz viel mehr Frauen als Männer von Armut betroffen.
  • Erfreulich: Der Anteil der Haushalte mit gemeinsamer Verantwortung für Haus- und Familienarbeit stieg zwischen 2000 und 2004 im schweizerischen Durchschnitt von 10,3% auf 13,2%.
  • Dagegen sank der Anteil der Haushalte, in denen die Hauptverantwortung hauptsächlich bei der Mutter liegt von 87,2% auf 82,9%.
  • Trotz dieser Tendenzen sind nach wie vor die Mütter hauptsächlich für Haus- und Familienarbeiten zuständig
  • Gegenwärtig beträgt der Frauenanteil im Nationalrat 26% und im Ständerat rund 24%. Damit nimmt die Schweiz heute im europäischen Vergleich zusammen mit Österreich eine Mittelposition ein.

Probleme International:

  • Je nach Quelle werden weltweit zwischen 600'000 und 2,4 Millionen Opfer von Menschenhandel geschätzt, oft ist dies Verbunden mit dem Zwang zur Prostitution.
  • Das Bundesamt für Polizei schätzt, dass in der Schweiz 1'500 bis 3'000 Personen, meist Frauen betroffen sind. Seit 1998 sind frauenspezifische Fluchtgründe im Schweizerischen Asylgesetz verankert. Art. 32 des Asylgesetz wurde ergänzt mit dem Satz: „Den frauenspezifischen Fluchtgründen ist Rechnung zu tragen“.
  • In Schottland wurde in einer Studie 2009 festgestellt, dass 70% der asylsuchenden Frauen in ihrem Leben Gewalt und/oder sexuelle Gewalt erfahren haben.
  • Weltweit sind zwischen 100 und 140 Millionen Mädchen und Frauen genital verstümmelt. Jedes Jahr kommen 3 Millionen dazu, das sind 8000 pro Tag oder alle 11 Sekunden ein neues Opfer.
  • Weltweit ist jede Dritte Frau in ihrem Leben geschlechterbasierter Gewalt ausgesetzt.
  • Im Bereich der Medien (TV, Musikvideos, Werbung, Presse) ist die Unterdrückung von Frauen meist subtiler. Trotz gesetzlicher Gleichstellung werden Frauen häufig auf untergeordnete Weise und lediglich mit dekorativer Funktion gezeigt.


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